Stadtmeisterschaft Chemnitz

25. Stadtmeisterschaft Chemnitz

Jubiläumsturnier mit neuem Teilnehmerrekord

Mit 38 Doublettes konnte zum Jubiläum der bestehende Teilnehmerrekord von
im Jahr 2014 erzielten 35 knapp übertroffen werden. Woran es lag?
Hervorragendes, fast schon zu warmes Spätsommerwetter könnte eine Rolle
gespielt haben, aber auch das im Moment etwas knapper gewordene Angebot an
Bouleturnieren in unserer Region. Auch die günstige mittlere Lage von
Chemnitz innerhalb unseres Verbandsterritoriums sollte nicht unterschätzt
werden, immerhin lässt sich der Spielort von Pétanque-Metropolen wie Dresden,
Leipzig oder selbst Jena und Weimar aus relativ zeitsparend erreichen.

Es kommen jedoch auch noch weitere Gründe in Betracht. Zum einen ist das
vom Fußballverein VfL Chemnitz auf seinem Gelände zur Verfügung gestellte
und von Mitgliedern des Chemnitzer Pétanque Clubs hervorragend mit zwanzig
Bahnen präparierte neue Boulodrom in Chemnitz-Bernsdorf zu nennen – ein
Unterschied wie Tag und Nacht, wenn man es mit dem wilden Terrain Libre-
Abenteuergelände auf dem Chemnitzer Schloßberg vergleicht, auf dem die
ersten 23 Ausgaben der Chemnitzer Stadtmeisterschaft stattfanden.

Zum anderen könnten auch die verabreichten kulinarischen Highlights für einen
verstärkten Andrang gesorgt haben. Der bereits zum Curaçao Cup Anfang Juli
auf eine Idee von Neu-Vereinsmitglied Stefan Dobbratz hin angebotene und auf
PV Ost-Bouleplätzen einzigartige „Chemnitzer Mutzbraten“ ist hier natürlich an
herausragender Stelle zu nennen, aber auch andere Köstlichkeiten wie etwa
eine kaum zu übertreffende Bandbreite an exquisiten Backwerken gehörten zum
Sortiment.

Beim Blick auf die Teilnehmerliste fiel auf, dass nun auch die ambitionierten
Stahlballer*innen das Chemnitzer Turnier entdeckt hatten und gleich gut 20
Prozent des Startkontingents stellten. Hinzu kamen „übliche Verdächtige“ aus
den oben genannten PV Ost-Hochburgen, aber auch ein bewährtes Team aus
Franken: David Mielchen (Ex-Dresden, nun Nürnberg) sowie der DM-
Vizemeister im Tir de Précision von 2008 Tita Vecile (Hof). Für eine besondere
„exotische“ Note sorgte dann auch noch die erstmalige Teilnahme eines Teams
aus der kriegsgeplagten Ukraine an einem unserer Turniere: Lina Shchotkina
zusammen mit ihrem Vater Serhii.

Sportlich durchsetzen konnten sich an diesem Tag aber neben den Stahlballern
vor allem die Chemnitzer bzw. Wahl-Chemnitzer und auch noch einige Dresdner.
Die Stahlball/Boule Rouge-Kombination Thomas Bachner/Fabio Trampler konnte
sich dabei nach einem etwas durchwachsenen Start (mit nur 2 von 3 Siegen
konnten sie sich gerade noch fürs A-Turnier qualifizieren) kontinuierlich
steigern. Im Achtelfinale besiegten sie die eigene Stahlball-Konkurrenz (Ella
Burkhardt/Julian Christ), im Viertelfinale dann das LPC-Team Yvonne
Kießig/Jens Farag, bevor im Halbfinale wiederum Stahlballer in der Gestalt von
Christian Schönau und Julian Schönbühler aus dem Weg geräumt werden
konnten.

Im Finale trafen diese beiden dann auf die Wahl-Chemnitzer Aïssa Meghnine
und Mohamed („Momo“) Boumelah. Auch diese hatten in der Vorrunde eine
Niederlage kassiert, und zwar gegen Patrick Lehmann und Matthias („Tiddel“)
Häusler. Diese tat aber nichts mehr zur Sache, da man bereits zwei Siege auf
dem Konto und somit die Qualifikation für das A-Turnier quasi in der Tasche
hatte. Im Achtelfinale schalteten die beiden dann wieder in den Turbo und
besiegten Knut Fischer und „Zauberer“ Denis Rößler aus Weimar klar mit 13:2.
Fethi Aouissi und Antje Müller, die zuvor immerhin ihren Vereinskameraden
Tangi Warmuth und Hamza Tebal eine Fanny verpasst hatten, leisteten im
Viertelfinale zwar erbittertere Gegenwehr, wurden aber ebenfalls besiegt. 13:10
war hier das Endergebnis. Im Halbfinale traf das Team dann wieder auf Patrick
und Tiddel und konnte sich – nun souveräner aufspielend – revanchieren.

Wir sind im Finale und blenden uns ein beim Spielstand von 7:6 für Thomas und
Fabian. Die nun folgende Aufnahme verläuft knapp, aber am Ende verbuchen
Momo und Aïssa zwei Punkte und gehen somit in Führung. Thomas kontert nun
mit einem Carreau-sur-place, woraufhin Momo zwar trifft, aber nur leicht
touchiert und die Kugel nicht wegbekommt. Aïssa legt anschließend den Punkt,
und der nun als Tireur auftretende Fabian bekommt die Kugel erst im zweiten
Versuch weggeschossen. Momo legt anschließend zwar knapp zu kurz, kann
diesen Fehler aber dann mit einem gelungenen Schuss ausgleichen, wobei seine
Kugel ganz in der Nähe liegenbleibt und seinem Team zwei Punkte einbringt:
10:7.

Nun wird es allmählich dunkel, und das eingeschaltete Flutlicht kann die
Szenerie nur wenig erhellen. Vielleicht ist das der Grund für einige Fehler: Aïssa
legt 2 Meter zu kurz, Fabian trifft beim Schießen die eigene Kugel. Sein
Legversuch trifft einen der wahllos am Boden verstreuten „Hindernissteine“ und
geht ins Nirgendwo. Thomas kann dann zwar den Punkt machen, aber Momo
trifft im zweiten Versuch. Thomas versucht noch zweimal zu legen, aber die von
Aïssa eingangs gelegte „taktische Kugel“ versperrt ihm den Weg. Sein Team ist
leer, Punkt Nummer 11 liegt, und Aïssa und Momo haben noch jeweils eine
Kugel. Haben sie Katzenaugen? Anscheinend ja, denn sie steuern nun souverän
an den Hindernissen vorbei und erzielen die Siegpunkte.

Endergebnis A-Turnier:
Sieger: Aïssa Meghnine/Mohamed Boumelah (Chemnitz)
Finalisten: Thomas Bachner/Fabio Trampler (Stahlball/Dresden)
Dritter Platz: Christian Schönau/Julian Schönbühler (Stahlball)
und Patrick Lehmann/Matthias Häusler (Horken-Kittlitz/Dresden)

Viertelfinalisten:
Antje Müller/Fethi Aouissi (Chemnitz/Dresden; verlieren 10:13 gegen
Aïssa/Mohamed); Yvonne Kießig/Jens Farag (Leipzig; verlieren gegen
Thomas/Fabio); Peter Günther/Dieter Neubert (Chemnitz; 9:13 gegen
Christian/Julian); Stefan Dobbratz/Stephan Weigel (Chemnitz; 11:13 gegen
Patrick/Matthias)

Endergebnis B-Turnier:
Sieger: Christina Rose/Devin Zimmermann (Stahlball)
Finalisten: Mathias B./Frank H. (Dresden)
Dritter Platz: Heiko Thum/Martin Jenke (Chemnitz)
und Mario Krutzki/Detlef Schwede (BCLL/Chemnitz)

Endergebnis C-Turnier:
Sieger: Nick Zimmerle/Leon Fritzsch (Chemnitz)

Weiteres Abschneiden der Chemnitzer:
Gert Schwarz/Fabian Böttcher: Vorrunde Platz 33, Viertelfinale B verloren
gegen Mario/Detlef
Christoph Nolden/Marcel Neumann: Vorrunde Platz 25, Achtelfinale B verloren
gegen Mario/Detlef
Martina Franke/Friedrich Malek: Vorrunde Platz 30: Achtelfinale B verloren
gegen William Kern/Kay Weißenborn (Stahlball)
Phileas Olzscher/Ruben Müller: Vorrunde Platz 31, Achtelfinale B verloren
gegen Mathias/Frank
Steffi Zimmerle/Paul Neubert: Vorrunde Platz 35, C-Turnier
Margit Götze/Thomas Götze: Vorrunde Platz 36, C-Turnier