Prall gefülltes Boule-Wochenende (für einige)
Am letzten Wochenende standen zwei Bouleevents auf dem Programm, von denen eines (beinahe) ins Wasser fiel, und das andere den 55+-Senioren vorbehalten war.
Bei deren Stelldichein auf dem Chemnitzer Boulodrom an der Claußstraße herrschte – für Chemnitz völlig untypisch – trockenes Wetter bei allerdings bedecktem Himmel. Die acht gemeldeten Teams hatten bei diesen günstigen Voraussetzungen keinen Grund, auf ihre Teilnahme zu verzichten, und so entwickelten sich spannende Kämpfe, deren Dauer mitunter auch schon mal die Zwei-Stunden-Grenze streiften.
In der Vorrunde gab es eine Überraschung: Das aufgrund vergangener Meriten für die DM in Neuffen/BW gesetzte Chemnitzer Team Ingo Wonsack/Peter Günther/Detlef Schwede kam überhaupt nicht gut ins Rollen und musste nach zwei Auftaktniederlagen vorzeitig die Segel streichen. Nutznießer waren die Teams aus Halle/Leipzig (Heiko Kastner/Klaus-Dieter Zimmermann/Susann Hesselbarth) und Dresden (Raimund Ottow/Jörg Kriebel/Gerald Adler). Das abschließende Duell Halle/Leipzig gegen Dresden war dann fürs Weiterkommen gegenstandslos, da auch die Chemnitz/BCLL Truppe Maria Neubert/Monika Kupsch/Dieter Neubert zweimal unterlegen war, und musste dann nur noch über den Gruppensieg entscheiden. Es wurde dennoch sehr erbittert geführt und am Ende knapp mit 13:11 für Heiko, Klaus-Dieter und Susann entschieden.
In der anderen Gruppe ging es erheblich spannender zu: Hinter dem souverän mit drei Siegen die Tabelle anführenden Chemnitz-Hallenser Team Gert („Karo“) Schwarz/Hartmut Klatt/Rolf-Dieter Klodt musste gerechnet werden und die Leipzig-Chemnitzer Mohamed („Momo“) Boumelah/Matthias Buck/Christoph Nolden setzten sich bei einem Sieg mit 32 Nettopunkten knapp gegenüber Heiko Neumann/Bernd Stracke/Albert Wendt (Oberlausitz/Leipzig; 29 P) und den Schönebeckern Gösta Zahn, Dirk Schäfer und Franjo Kaufhold (18 P) durch.
Die Halbfinalspiele wurden hingegen klarer entschieden. Das Momo-Team hatte seine Form gefunden, wohingegen die Hallenser-Leipziger nun zu schwächeln begannen – Endergebnis 13:3 für Momo. Und auch die Dresdner mussten dem vorhergehenden Mammutspiel Tribut zollen und unterlagen dem Sieger der anderen Gruppe klar mit 4:13.
Mit Hartmut, Karo und Rolf-Dieter hatte im Vorhinein keiner so richtig gerechnet, und nun standen sie souverän im Finale gegen „die Momos“. Hier schien aber nun schnell das Ende der Fahnenstange erreicht für „die Karos“, denn schon nach zwei Aufnahmen lagen sie mit 0:5 im Rückstund, auch aufgrund der bis dahin hundertprozentigen Trefferquote von Momo.
Jetzt erst erfolgt der erste Fehlschuss Momos, und gleich führt sein Team nur noch mit 5:1. Und noch ein Fehlschuss in der nächsten Aufnahme, es steht 5:2. Ein überragender Legwurf von Matthias über neun Meter bis an die Sau sorgt dann aber wieder für eine Wende, da Karos Schüsse ihr Ziel verfehlen. Da auch Momo zweimal danebenschießt gibt es hier nur einen Punkt für sein Team: 6:2.
In der Folge legt Rolf zwar eine gute Kugel, aber sie wird sogleich von Momo entsorgt. Da die Karos nun legtechnisch schwächeln, können die Momos auf 9:2 davonziehen.
Land unter für die Karos auch in der nächsten, der gleichzeitig letzten Aufnahme. Sie verschenken alles, und Momo sorgt mit einem gut gezielten Schuss für Platz, sodass sein Team problemlos die für den Sieg noch benötigten vier Punkte einfahren kann.
Durchatmen für die Momos, sie fahren zur DM! Ebenso das Heiko-Team, das im Spiel um Platz 3 einen knappen 13:12-Sieg gegen die Dresdner einfährt, sowie wie schon erwähnt das gesetzte Chemnitzer Team.
Am Tag zuvor gab es dann auch noch die traditionsreiche Landforstvizemeisterschaft in Dresden. Diese war kurzfristig ins Programm genommen worden, und offensichtlich war diese Kunde noch nicht an alle Ohren gedrungen. Trotzdem hatten immerhin die Plätze 4, 7 und 18 der PV Ost-Rangliste für diese Veranstaltung gemeldet und man freute sich auf einen hochklassigen Wettkampf…
Dann das böse Erwachen am Samstagmorgen: Dauerregen in Dresden! Die Plätze 4, 7 und 18 entschieden sich für eine ausgedehntere Verweildauer in den eigenen Betten und wurden an diesem Tag auf dem Bouleplatz nicht gesehen…
Das Turnier fand dann doch statt, und zwar mit der Rekordminusteilnehmerzahl von sechs Spielern und Spielerinnen. Oder eigentlich sieben, da Turnierleiterin Anka sich nach drei gespielten Runden um ihren Hund kümmern musste und von Vereinskameradin Anja abgelöst wurde…
So schlimm war es dann aber doch nicht: Es nieselte zwar ständig, doch der große Regen stellte sich erst nach Ablauf des Turniers ein. Dieses hatte immerhin einen spannenden Verlauf genommen: Der für Chemnitz spielende Ingo war wie die Feuerwehr mit zwei Siegen gestartet, bekam dann aber angesichts des „Baumes der Stärke“, den er unter keinen Umständen mit nach Hause nehmen wollte, kalte Füße und schenkte die nächsten drei Partien mehr oder weniger widerstandslos ab. Am Ende hatten dann vier Spieler(innen) mit drei Siegen die Nase vorn, sodass gerechnet werden musste, mit dem Ergebnis, dass Detlef das Sieges-Rehkitz für ein Jahr nach Chemnitz entführt, der Baum der Stärke in Dresden bei Vince verbleibt, und weitere Dresdner in Gestalt von Talena und Jörg auf den undankbaren dritten und vierten Plätzen einliefen.